Der Mensch, das einzige Säugetier auf Erden, welches die Muttermilch eines anderen Säugetieres trinkt, nimmt dafür achselzuckend in Kauf, dass den Milchkühen unerträgliches Leid passiert. Inzwischen weiß wohl jedermann/frau, dass eine Kuh nur dann ausreichend Milch gibt, wenn sie (zu allermeist auf künstlichem Wege) schwanger gemacht worden ist; aber, da so viele von uns die eigentlich von der Natur aus selbstverständlich für den Nachwuchs vorgesehene Milch selbst trinken möchten, sind die neugeborenen Tierkinder dann ein vollkommen unerwünschtes ‚Beiprodukt‘ der Milchwirtschaft. Millionen solcher Kälber werden deshalb in der EU oft unter unvorstellbaren Bedingungen in Mastställe quer durch alle Länder transportiert, wo ihr Schicksal dann ein immer schreckliches ist. Vor gar nicht allzu langer Zeit, zwischen 1996 und 2000, zahlte die Union sogar Blutgeld für die vorzeitige Tötung der armen Wesen, die sogenannte ‚Herodesprämie‘. Rund 140 Euro erhielten Landwirte als ‚Prämie‘ für eine vorzeitige ‚Entsorgung‘, mindestens 3 Millionen unter 20 Tage alte Kälber starben, noch bevor sei überhaupt gelebt hatten… 

 

31. Mai 2017: Zum Tag der Milch: Pflanzliches statt umwelt- und gesundheitsschädliche Tierqualprodukte

 

Am 1. Juni 2017 findet der Internationale Tag der Milch statt, an dem die Milchindustrie weltweit für den Milchkonsum wirbt. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte appelliert anlässlich dieser PR-Initiative an die Verbraucher, auf eine Ernährungsweise ohne tierische Produkte umzusteigen. Denn die Milchproduktion ist mit dem massiven Leid von Kühen und Kälbern verknüpft. Zudem schaden Milchprodukte dem Klima und führen zu ernährungsbedingten Krankheiten.

Kühe sind nach Auskunft des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte nicht die glücklichen Weidetiere, die der Verbraucher von den Milchverpackungen kennt. In den letzten 100 Jahren sei die Milchleistung um das Zehnfache gesteigert worden. "Spitzentiere" gäben bis zu 50 Liter täglich. Zum Vergleich: Ein Kalb brauche nur circa acht Liter pro Tag.

Hochleistungskühe haben ein kurzes Leben
"Die heutigen „Hochleistungskühe“ der Rasse Holstein-Friesian werden dazu gezwungen, zwischen 8.000 und 11.000 Liter Milch im Jahr zu geben. Diese unnatürlich hohe Milchmenge bezahlt die Kuh mit Krankheiten und einem kurzen Leben. Obwohl Kühe bis zu 20 Jahre und älter werden können, werden sie mit vier bis fünf Jahren geschlachtet, wenn ihre Milchleistung abnimmt“, sagt Christina Ledermann, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte.

Kälber leiden und sterben für die Milchproduktion
Hinzu kommt nach Auskunft des Verbandes das Leid der Kälber. Um Milch zu geben, müsse jede Kuh jährlich ein Kalb gebären. Von diesem werde sie direkt nach der Geburt gewaltsam getrennt. Die Kälber würden mutterlos aufgezogen. Bullenkälber würden noch im Kindesalter oder nach einer kurzen Mast geschlachtet. Schwächere Kälber würden teilweise schon vorher getötet, weil es unwirtschaftlich sei, sie aufzuziehen.

Michkonsum führt zu ernährungsbedingten Krankheiten
Dabei brauche der Mensch keine Milch, um sich gesund zu ernähren. Im Gegenteil: Inzwischen mehrten sich die wissenschaftlichen Beweise für die Schädlichkeit der Kuhmilch. Sie sei die häufigste Ursache für eine Lebensmittelallergie im Kindesalter und könne bei Kindern Asthma, Atemwegsinfekte und Mittelohrentzündungen verursachen. Studien zeigten zudem, dass Milch nicht – wie lange geglaubt – Osteoporose oder Knochenbrüchen vorbeuge. Stattdessen könne der Milchkonsum das Krebsrisiko erhöhen.

Milchprodukte sind Klimakiller
Ein weiterer Grund auf Kuhmilch zu verzichten sei der Klimaschutz. Denn die landwirtschaftliche Tierhaltung sei ein unterschätzter Klimakiller. Butter sei im Hinblick auf die CO2-Emissionen pro Kilogramm sogar doppelt so schädlich wie Schweinefleisch. Deswegen fordert der Bundesverband Mensch für Tierrechte, klimafreundliche Formen der Landbewirtschaftung wie die bio-vegane Landwirtschaft stärker zu fördern.

Maßnahmen für den Ausstieg
„Alle Fakten zusammengenommen ist die einzig richtige Maßnahme ein Ausstieg aus der Milchproduktion. Dazu müssen wir unsere Ernährung auf pflanzliche Nahrungsmittel umstellen. Außerdem müssen Landwirte, die auf den Anbau von Pflanzen umsteigen wollen, explizit gefördert werden. Weitere Maßnahmen sind eine höhere Besteuerung tierischer Produkte sowie eine Berücksichtigung der klimaschädlichen Landwirtschaft beim Emissionshandel“, schließt Ledermann.