Fragen?

 

Warum versuchen Sie anderen vorzuschreiben, was sie zu tun oder zu lassen haben?

 

Jeder hat ein Recht auf seine eigene Meinung, aber ein Recht auf eigenes Denken ist nicht dasselbe wie ein Recht auf Handeln. Man ist frei darin, zu glauben, was einem gefällt, solange man dadurch niemanden verletzt. Man kann glauben, Tiere sollten getötet, schwarze Menschen versklavt oder Frauen geschlagen werden, aber man hat deswegen noch lange kein Recht, dies auch zu tun. Es ist wichtig, anderen aufzuzeigen, was sie tun sollen - Menschen nicht zu versklaven, Frauen nicht zu schlagen, usw. Allen Reformbewegungen ist es gemein, dass sie anfangs Widerstand erfahren von denjenigen, die in dem kritisierten Verhalten fortfahren möchten.

 

Warum ist es denn z.B. die Massentierhaltung oder der von Ihnen beanstandete Umgang mit Tieren nicht verboten?

 

Legalität muss nicht Ethik bedeuten. Die Rechte der Tiere hängt vom jeweiligen Gesetzgeber ab. Gesetzte ändern sich mit der öffentlichen Meinung oder der politischen Motivation. Ethik ist jedoch nicht so willkürlich. Kinderarbeit, Sklaverei und Frauenunterdrückung waren einst allesamt mal legal, das bedeutet nicht, dass sie je moralisch waren.

 

Welche Rechte sollen Tiere denn haben?

 

Das Recht auf Berücksichtigung ihrer Interessen. Ein Tier hat z. B. kein Interesse daran, dass man ihm Schmerzen zufügt. Wir haben die Verpflichtung,  dieses Interesse zu beachten und das Recht des Tieres auf körperliche Unversehrtheit wahrzunehmen. Ebenso hat kein Tier Interesse daran, zu sterben, es hat ebenso wie jedes andere Lebewesen ein Recht auf Leben. Lt. Albert Schweitzer heißt Moral, allem Leben zu helfen, dem man helfen kann und es stellt sich nicht die Frage, inwieweit dieses oder jenes Leben Sympathie verdient oder inwieweit ein Lebewesen in der Lage ist, zu fühlen. Heutzutage haben wir eine riesige Auswahl an Nahrung, Kleidung, Unterhaltung und Bildung, die ohne Tierquälerei oder Tiertötung auskommt.

 

Tiere wissen nichts von Rechten. Warum sollten wir ihnen welche zugestehen?

 

Tiere verstehen genauso wenig von ihren Rechten wie Kinder oder Menschen mit Entwicklungsstörungen. Es ist für sie bedeutungslos. Aus rechtlicher Sicht können sie keine Entscheidung über ihre Verhaltensänderungen treffen. Bei erwachsenen Menschen sollte man davon ausgehen, dass sie die Intelligenz und  die  Fähigkeit besitzen, zu entscheiden, ob sie etwas tun, was andere verletzt. Es macht immer Sinn, sich für das Mitgefühl zu entscheiden.

 

Es ist fast unmöglich, tierische Produkte zu vermeiden. Oft passiert es doch, dass man Tiere aus Versehen tötet, was soll man sich dann noch Gedanken machen?

 

Es ist unmöglich zu leben, ohne Schaden zu verursachen. Wenn wir aus versehen ein Tier töten, heißt das nicht, dass wir es absichtlich getan haben. Sollte aus Versehen ein Mensch durch uns zu Schaden kommen, z. B. bei einem Autounfall, ist das noch lange kein Grund Menschen vorsätzlich zu schädigen.

 

Viele Arbeitsplätze sind von der Nutzung von Tieren abhängig.

 

Viele Umstrukturierungen in der Arbeitswelt haben neue Berufe und Ausbildungen erforderlich gemacht. Veränderungen bei Sitten und Gebräuchen und Berufen vorzunehmen ist ein Teil des sozialen Fortschritts- aber kein Grund, ihn abzulehnen oder zu verhindern. Massentierhaltung schafft kaum Arbeitsplätze. Oft sind es Einzelne, die sich daran bereichern, meist sind hier nur die Steuereinnahmen interessant.

 

Viele Tiere werden doch extra gezüchtet. Warum sollte man sie nicht benutzen?

 

Weil diese Tiere genauso Angst und Schmerz empfinden und die Haltungsmethoden grausam sind.

 

Setzen Sie sich lieber für Menschen, besonders Kinder, ein.

 

Wir sollten versuchen, Leiden zu verringern, wo wir nur können. Tieren zu helfen ist nicht weniger wichtig als Menschen zu helfen. Beides steht in direktem Zusammenhang. Tierschutz ist auch Menschenschutz. Übrigens sind viele Tierschützer und Tierrechtler auch im Bereich Umwelt aktiv und unterstützen Organisationen, die sich weltweit und auch direkt in Deutschland für hilfebedürftige Menschen einsetzen. Tierschützer sind oft weitsichtig im Umgang mit der Natur und deren Lebewesen.

 

In der Bibel steht, wir sollen uns die Tiere untertan machen.

 

Ehrfurcht vor dem Leben sagt die Bibel. Ein liebender Gott wäre zweifelsohne schockiert über das, was den Tieren angetan wird.

 

Tiere, die die Freiheit nicht kennen und in der Massentierhaltung oder im Labor leben, leiden nicht, da sie nichts anderes kennen.

 

Enormes Leiden ertragen diese Tiere, da sie nicht ihr normales Verhalten und ihre Instinkte ausleben können. Auch wollen sie sich putzen, strecken, sich bewegen. Herden- u. Rudeltiere leben in Isolation oder zusammengepfercht in unübersichtlichen Massenlagern. Durch Langeweile verstümmeln sie sich selbst oder gegenseitig. Stellen Sie sich vor, sie wären ihr Leben lang bis zu Ihrem Tod einsam und alleine ohne irgendeine Beschäftigung auf ihren Klo eingesperrt oder müssten mit ihren Nachbarn und ihrer Familie Haut an Haut bis an Ihr Lebensende in einem Raum, der gleichzeitig als Toilette dient,  verbringen. Stellen Sie sich vor, Ihr Nachbar fängt aus Langeweile an, sie anzufressen und sie können nicht ausweichen. Stellen Sie sich vor, Ihre Wunden werden nicht versorgt und die Schmerzen werden Ihnen nicht genommen. Wären Sie da nicht auch lieber frei?

 

Tiere sind nicht so intelligent wie Menschen, warum sollten wir sie nicht benutzen?

 

Intelligenz berechtigt nicht, weniger intelligente Wesen zu missbrauchen. Viele Tiere sind zweifelsohne intelligenter, kreativer, bewusster, kommunikativer und sprachfähiger als manche Menschen: der Schimpanse im Vergleich zum Kleinkind, das Schwein, der Delfin usw.

 

Leben Tiere in der Massentierhaltung oder Pelzfarmen nicht besser als in der Natur, wo sie verhungern können oder an Krankheiten sterben?

 

Waren Schwarze auf Plantagen besser dran als freilebende Menschen? Sind Menschen im Gefängnis besser dran als freilebende Menschen? Gefängnis wird als schwerste Bestrafung für den Menschen angesehen. Wildnis ist das Zuhause der Tiere,  sie sind dafür geschaffen, dort zu leben und nicht in Gefangenschaft.