Jagd

 

Jäger verurteilt

Am 15.06.2016  hat es vor dem Amtsgericht Ahlen (Westfalen) einen spektakulären Prozess gegeben: Ein Präsidiumsmitglied des Landesjagdverbandes Nordrhein-Westfalen war angeklagt, illegal Greifvögeln nachgestellt zu haben. Mitglieder des Komitees gegen den Vogelmord hatten den Mann im August 2015 bei Albersloh unweit einer Habichtfalle mit einem toten Vogel in der Hand beobachtet und die Polizei informiert. Die Richterin sah es als erwiesen an, dass der Jäger die Falle aufgestellt hatte. Das Urteil: 3.500 € Geldstrafe – der Jagdschein war bereits im April nicht mehr verlängert worden. Die Verteidigung hat angekündigt, Berufung gegen das Urteil einzulegen.

Seinen Präsidiumsplatz bei den NRW-Jägern hatte der Mann seit letztem Jahr bereits ruhen lassen. Besonders brisant: Der Revierinhaber des Gebietes ist der ehemalige Jagd- und Bauernpräsident Constantin Freiherr Heeremann von Zuydtwyck. Ob Heereman von dem illegalen Greifvogelfang wusste, war nicht Gegenstand der Verhandlung. (Quelle: Komitee gegen den Vogelmord 16.06.2016)

 

Dies schrieb ein Jäger zum Thema Fuchs und Hase. Mit solchen Jägern brauchen wir keine Anti-Jagd-Foren mehr :

 

Ich gehe seit über 20 Jahren intensiv (!) auf die Jagd und hatte schon oft Fuchs und Hase auf der gleichen Fläche in Anblick. Meist kegelten die Hasen, Fuchs schnürte mit demonstrativem Desinteresse an den Hasen vorbei, die hoppelten manchmal weiter, manchmal auch nicht, aber ich habe noch nie, NOCH NIE !!! einen Fuchs aktiv einen Hasen greifen sehen. Und nur ein einziges Mal hatte ein Jungfuchs es recht tollpatschig versucht und die Hasen sind nur widerwillig weitergehoppelt. Man hat denen richtig angesehen, dass sie das nicht glauben wollten. "Das ist jetzt doch aber nicht Dein Ernst, Fuchs, dass du uns fangen willst, oder?" stand denen quasi ins Gesicht geschrieben.
An Heckbauten findest du wohl Überreste von Niederwild. Das ist das, was er an Straßen, Eisenbahn, hinterm Kreiselmähwerk oder an angebleiten oder Myxomatose eingegangenen Tieren findet. Und, ganz ehrlich, da bin ich dem Fuchs dankbar dafür dass er das entsorgt. Fasane und Rebhühner gibt es hier seit Mitte der `70er nicht mehr, obwohl damals noch fleißig dem Motto "Krallen krumm, Schnabel krumm, Finger krumm" gehuldigt wurde.
Und wenn er tatsächlich mal einen gesunden Hasen erwischen sollte... ja mein Gott das ist halt Natur ! Der macht das weil er überleben muss. WIR schießen die Hasen aus meist weit weniger edlen Gründen und diese ganze Raubwilddezimierungswut hat einzig und allein den Jagdneid ("Ich will viel Niederwild haben, damit ich auf der herbstlichen Treibjagd vor meinen Geschäftsfreunden / Jagdfreunden gut dastehe!") als Ursache. Die ganze Natur-vor-der-Natur-schützen-müssen-Ideologie glaubst Du doch selber nicht mehr, oder ?
Und Jagdneid ist kein vernünftiger Grund ein Tier zu töten - jedenfalls nicht in meinen Augen und ich glaube, da habe ich > 99% der Bevölkerung hinter mir.
Nichts gegen eine vernünftige Balgjagd im Winter - ausdrücklich: JA ! Aber Bekämpfung aus Niederwildhegegründen ... ? Nee.D

 


gefunden in Jagerplempe !!! (facebookbeitrag 07.04.16 - Martina Ludwig)

 

vom 29. März 2016
 
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Liebe Freunde der Tiere,
 
in unserem heutigen Rundmail möchten möchten wir Sie über verschiedene Aspekte der Jagd hinweisen, die wir unter dem Titel "Grundthesen zur Jagd" zusammengefasst haben.
 
Ökonomisch-ökologischer Rahmen
  • Agrarwirtschaft, Forstwirtschaft und Jagd auf der einen Seite sowie die Zersiedelung unberührter Naturlandschaft auf der anderen Seite sind primär verantwortlich für die drastische Reduzierung der Artenvielfalt.
  • Intensive Agrarwirtschaft raubt der Tierwelt den Lebensraum; überlebende Tiere werden durch ausufernde Bejagung sukzessive an den Rand des Aussterbens getrieben.
  • Die Forstwirtschaft ist an einer Gewinnmaximierung der Holzerträge orientiert. Das Schlagwort "Wald vor Wild" definiert die Situation, Waldtiere sind der Störfaktor dieser Industrie. Waldschäden durch Verbiss sind nachweislich Vorwand, Wildtiere gewaltsam an einen nach wirtschaftlichen Interessen definierten Normbestand anzugleichen. Die gesamte freie Natur wird zu einem Freiland-Industriekomplex umgebaut.
 
Psychologisch-pathologische Komponente
  • Felder und Wälder sind zum Teil in Privatbesitz, zum Teil in Staatsbesitz. Der Staat ist per Verfassung Sachwalter des Volksvermögens; Wildtiere gehören somit dem gesamten Volk und nicht einer Minderheit von Jägern, die sich zum alleinigen Nutzer der Tiere aufgeschwungen hat. "Naturschutz" durch Jagd findet nicht statt, Trophäenkult und Schießvergnügen sind vorrangig. Die Jagd ist ein weitgehend lustbetonter und breit gestreuter Arten-Terrorismus.
  • Jagd ist die letzte legale Möglichkeit, in Friedenszeiten mit der Waffe ungestraft zu töten. Sie ist die letzte Möglichkeit, dem Tötungstrieb hemmungslos nachzugehen. Waffenbesitz birgt – wie Beispiele drastisch belegen – immer die Gefahr des Missbrauchs.
  • Anzutreffen sind in diesem Umfeld vorwiegend mental entsprechend gelagerte Individuen, denen Mitgefühlsfähigkeit hochgradig fehlt. Ein Blick in Jägerzeitungen bestätigt dies und offenbart regelmäßig ein beängstigendes Tötungsvergnügen.
  • Der Neurologe und mehrfach ausgezeichnete Psychoanalytiker und Schriftsteller Paul Parin erklärte in seinem viel beachteten Buch "Die Leidenschaft des Jägers" (Europäische Verlagsanstalt, 2003): "Die wirkliche Jagd ist ohne vorsätzliche Tötung nicht zu haben. Leidenschaftlich Jagende wollen töten. Jagd ohne Mord ist ein Begriff, der sich selber aufhebt ... Und weil es sich bei der Jagd um Leidenschaft, Gier, Wollust handelt – um ein Fieber eben –, geht es ... um sex and crime, um sexuelle Lust und Verbrechen jeder Art, um Mord und Lustmord."
 
Juristisch-strukturelle Komponente
  • Jagd ist in Strukturen eingebunden, die demokratische Regeln konterkarieren. Jäger sind oftmals Leiter der Jagdbehörden, entscheiden in eigener Sache über Auslegung, Anwendung und Sanktionen jagdlicher Vorgänge. Diese jagdfreundlichen Strukturen decken personell den gesamten gesellschaftlichen Bereich – vom Handwerker bis zum Minister – ab, ein Netzwerk, das den Beteiligten Vorteile und Abhängigkeiten garantiert.
  • Aufgrund dessen herrscht in den Wäldern weitgehend Rechtsfreiheit, Kontrollen der Jagd von behördlicher Seite finden so gut wie nicht statt. Jagdschutz ist zurückdelegiert an die Jäger, so dass sich innerhalb des Staates ein autonomes, selbstverwaltendes Interessensystem etabliert hat.
  • Die intensive Jagd – insbesondere auf Schwarz- und Rehwild – wird mit Schäden der Landwirtschaft und überhöhter Population begründet. Es gilt ausdrücklich festzustellen, dass
  1. keine summarische Schadenserfassung bei den Behörden stattfindet,
  2. die Wildbestände völlig unbekannt sind und nur aus den Abschusszahlen hochgerechnet werden,
  3. selbst die Abschusszahlen nicht systematisch erfasst werden.
  • Behördlich-jagdliche Entscheidungen fallen nicht anhand fundierter Ermittlungen und Zahlenwerke, sondern unterliegen dem populistischen Kalkül der anordnenden Behörde. Alternativen zur Bejagung werden nahezu nicht in Erwägung gezogen.
  • Auf Betreiben der Agrar- und Jagdlobby werden verstärkt revierübergreifende Treib- und Drückjagden durchgeführt, wobei jegliche Treibjagd tierquälerische Komponenten enthält allein aus der Tatsache, dass ungenau getroffen und nahezu wahllos geschossen wird. Für revierübergreifende Maßnahmen existiert als Gesetzesgrundlage im Jagdrecht lediglich der §10a BJagdG. Diese Vorschrift sieht vor, dass zum Zwecke der Hege des Wildes revierübergreifende Hegegemeinschaften gebildet werden können. §1 Abs. 1 BJagdG unterscheidet dabei eindeutig zwischen "Hege" und "Jagdausübung". Unter „Hege“ versteht das Gesetz den Schutz und die Pflege wildlebender Tiere, wohingegen sich die "Jagdausübung" auf das Nachstellen, Fangen und Erlegen von Wild bezieht. Deutlich wird diese Trennung von "Hege" und "Jagdausübung", indem die Pflicht zur Hege beim Grundstückseigentümer verbleibt, auch wenn das Jagdausübungsrecht an die Jagdgenossenschaft abgetreten wird. Nach alldem gibt es keine gesetzliche Grundlage für die revierübergreifende Jagdausübung.
  • Keinerlei fundiertes Zahlenmaterial liegt für alle anderen Tierarten vor. Beispielsweise unterliegt die Fuchs- und Vogeljagd keiner Beschränkung durch Abschussbegrenzungen, sodass es dem einzelnen Jäger frei steht, nach Belieben zu jagen. Dieser Freibrief begründet einen nie gekannten Wildtierterrorismus durch Antianimalisten.
  • Die gewachsenen Sozialstrukturen vieler Wildtiere, vor allem der Wildschweine, werden durch Jäger zerschossen. Leittiere, welche die Vermehrungsraten kontrollieren, sind in den Rotten und Verbänden kaum noch vorhanden. Die Populationsdynamik ist durch den erheblichen und immer mehr zunehmenden Jagddruck enorm gestiegen.
  • Die Füchse, die in freier Natur monogam und reviertreu sind, werden zum Ortswechsel gezwungen, um sich neue Partner zu suchen, da die Paare durch die Jäger auseinander geschossen werden. So werden durch Zerstörung sozialer Tierstrukturen nicht nur neue Paarbildungen verursacht, jedes weibliche Tier befruchtet und damit die Geburtenrate erhöht, sondern auch verstärkt Krankheiten übertragen, welche angeblich durch die Jagd bekämpft werden sollen.
  • Die Vogeljagd, speziell die Enten- und Gänsejagd, verursacht eine undifferenzierte Tierselektion ohnegleichen. Der Vogel, der auf seinen länderübergreifenden Flügen den Nachstellungen in einem Jagdrevier entkommen ist, unterliegt den gleichen Verfolgungen auf seinen Stationen im nächsten und übernächsten Revier. Diese Tiere sind dem lustorientierten Tierselekteur schutzlos ausgeliefert. Desaster in der Sozialstruktur betroffener Tierverbände und im Artengefüge ganzer Vogelbestände sind damit vorprogrammiert. Durch die Verwendung von Schrotmunition, die vielfach nicht sofort tödliche Steckschüsse mit inneren Verletzungen verursacht, erleiden jährlich Hunderttausende angeschossener Tiere einen langsamen, qualvollen Tod.
  • Für das reine Schießvergnügen gezüchtete und in Mitteleuropa ursprünglich nicht heimische Tiere wie z.B. Fasanen dokumentieren die pervertierte Auffassung von Tier- und Naturschutz. Auf der gleichen Ebene sind Winterfütterungen zu sehen. In forstlich nutzungsorientierten Stangenkulturen besteht ein ausgeprägter Mangel an Stauden, Buschwerk und Weichhölzern, sodass nur mit Hilfe der Zufütterung saisonal ungeeigneten Futters größerer Schaden im Forst verhindert und dabei gleichzeitig ein überhöhter Wildbestand zur weiterhin lohnenden Bejagung erhalten werden kann.
  • Absolut dekadent und morbide sind Auslandsjagden, in denen aus reiner Tötungsgier sowohl bestandsbedrohte und oft international streng geschützte Arten als auch zahme Zuchttiere (z.B. Löwen) von pathologischen Tiertötern erlegt werden.
 
Ethisch-politische Komponente
  • Tiere sind Individuen, die Freude und Leid, Schmerz und Glück erfahren können, die Rechte besitzen und die als Mitgeschöpfe geachtet werden müssen. Die Jagd widerspricht einem aufgeklärten, fortschrittlichen Verständnis von Natur und Tieren aufs Schärfste.
  • Die Menschheit hat sich per Selbsternennung und mit keiner naturwissenschaftlichen Logik in Einklang zu bringendem Selbstverständnis mit der Berechtigung ausgestattet, ohne Gewissensprobleme über die Interessen aller andersartigen Wesen (Arten) zu entscheiden, um diese nach Lust und Laune zu versklaven, zu töten, zu züchten und zu verändern. Die Jagd ist dabei nur eine kleine Facette dieses gigantischen anthropogenen Unfugs- und Unterdrückungssystems.
  • Das heutige Jagdgesetz ist aus der nationalsozialistischen Gesetzgebung hervorgegangen und in seinen Grundzügen bis heute gültig. Unverkennbar tauchen faschistoide Komponenten wie Männlichkeit, Einheit, Stärke, Riten, Symbole und die „regenerative“ Kraft von Gewalt – umdefiniert als Gewalt gegen Tiere – auf. Gerade der exzessive Bezug zur Tradition stützt diese These.
  • Oft unterstützt faschistoides Gedankengut "rassisches" Überlegenheitsgefühl und ethnische Verfolgung. Der humane Bezug hat sich bei der Jagd auf einen animalistischen Bezug transformiert und sich in einen, dem menschlichen Rassismus vergleichbaren, Antianimalismus gewandelt. Durch biologischen Ranghöhenwahn des Menschen, speziell des jagenden Menschen, gegenüber der Tierwelt ist ein faschistoider Artenselektionismus entstanden, der in einen gnadenlosen Terrorismus gegen Wildtiere ausgeufert ist. Gegenüber einigen Tierarten (z.B. Fuchs) und definierten Feindgruppen (sog. "Raubzeug" und "Raubwild") ist ein genozidales Handeln zu erkennen.
 
Die Grundthesen zur Jagd finden Sie neben wichtigen anderen Informationen zu dem Thema in unserer neuen Broschüre "Sau tot!".
 

 

 





Herzliche Grüße
für pro iure animalis
 
Dr. Gunter Bleibohm und Harald Hoos
 
 
Weitere Infos unter:
www.pro-iure-animalis.de
 

 

 

 

vom 12. März 2016
 
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Liebe Freunde der Tiere,
 
die Frühjahrsmesse Kassel 2016 ist vorrüber. Zum fünften Mal haben wir zusammen mit unseren Kooperationspartnern von der Anti-Jagd-Allianz e.V. auf dieser Freizeitmesse einen Informationsstand zum Thema Jagd und Tierschutz betrieben. Viele Messebesucher haben sich an den neun Messetagen bei uns informiert und sind oftmals direkt mit konkreten Fragen zu uns gekommen.
 
Wir stellen bei solchen Anlässen immer wieder fest, dass Jagd in der Bevölkerung zunehmend kritisch gesehen wird und Jäger oftmals als Außenseiter mit einem abseitigen Hobby wahrgenommen werden. Gerade Personen, die sich oft und regelmäßig in der Natur bewegen, können über unterschiedlichste und teils unangenehme Begegnungen mit Jägern berichten. So berichten immer wieder Hundebesitzer, dass sie auf Gassitouren mehr oder weniger freundlich von Jäger angegangen werden und wie Jäger sich gerne als „Herrscher über die Natur“ aufspielen. Sätze wie: „Wenn ich Ihren Hund nochmal ohne Leine sehe, kann es passieren, dass ich ihn erschieße“ sind keine Seltenheit. Zwischen Reitern und Jägern kommt es ebenfalls zu Konflikten. Viele Betroffene lassen sich durch solche Aktionen einschüchtern und nehmen nicht ihre Rechte wahr. Zu diesem Themenkomplex haben wir wieder viele Gespräche in den Messetagen geführt. Wir raten dabei immer dazu, sich bei solchen Begegnungen selbstbewusst zu zeigen und Jäger in die Schranken zu weisen, Übergriffe bei Behörden und Polizei zur Anzeige zu bringen und dokumentieren zu lassen.
Für uns stehen bei dem Messeaftritt mit dem Informationsstand drei große und emotionale Themen im Vordergrund: Der Haustierabschuss, die Auslandsjagd und die Fallenjagd. Neben dem schon erwähnten Haustierabschuss sorgen auch die Schautafeln zur Auslandsjagd für viel Empörung: Dass deutsche Jäger große Geldsummen investieren, um im Ausland teils geschützte und vom Aussterben bedrohte Tiere zu töten, löst Fassungslosigkeit bei den Besuchern aus. Jäger beteuern immer wieder, dass es sich bei diesen Auslandsjägern um ein paar schwarze Schafe in den eigenen Reihen handeln würde. Doch gegen dieses Argument spricht, dass dieser Jagdexzess ein großes Thema in einschlägigen Jagdzeitschriften darstellt und auf Jagdmessen dutzende Anbieter solcher Reisen vertreten sind. Auslandsjagd ist ein großer Geschäftszweig, der auch seine Kunden findet. Bei den Gesprächen an unserem Infostand haben wir auch Menschen getroffen, die von Bekannten, Kollegen, Familienmitgliedern usw. berichtet haben, die Jagdreisenangebote wahrnehmen.
 
Zum Thema Fallenjagd mit Totschlagfallen herrscht die Meinung vor, dass dies ja verboten sei, der Vergangenheit angehören würde. Die Information, dass es sich nach wie vor um eine erlaubte und praktizierte Jagdmethode handelt, löst bei den Standbesuchern, die teils kopfschüttelnd vor unseren Fallen-Ausstellungstücken stehen, Empörung aus.
 
Natürlich kommt es bei den neun Messetagen auch zu Gesprächen mit Jägern. Die einen versuchen eben diese drei großen Themen zu relativieren und zumindest teilweise rechtfertigen, die anderen pflichten uns glaubhaft bei: das geht gar nicht! Im Vordergrund steht meist das Thema Haustierabschuss, was dann durchaus mit Personen aus der jagende Zunft zu lebhaften Diskussionen führen kann, bei denen sich die in Loden gekleideten Diskutanten in ihrer teils wirren Ideologie ihres „Naturschutzgedanken“ verfangen. Sie glauben z.B. Vögel mit der Waffe vor der Katze beschützen zu müssen ...
 
Unseren Infostand haben wir – wie schon in den vergangenen Jahren – an prominenter Stelle mit einer Tafel dekoriert, auf welcher das Zitat von Theodor Heuss steht: „Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskranheit“. Dieser Satz polarisiert. Die einen nehmen diese Tafel heftig kopfschüttelnd wahr, die anderen stehen nickend und zustimmend davor. Oft bietet dieser Satz den Einstieg in ein Gespräch, sowohl mit potentiellen Jagdgegnern als auch mit Jägern. Wir würden ein Zitat aus dem Zusammenhang reißen, wird uns von der einen Seite vorgeworfen. Andere erfreuen sich darüber, dass ein geachteter Mann wie Heuss die Jagd wohl auch kritisch gesehen hat.
 
In den Gesprächen ist ein weiteres zentrales Thema die Wildschweinschwemme und die Zerstörungen durch „marodierende“ Wildschweine. Dieses Thema wird bekanntlich alljährlich durch die Jäger mittels Medienbeiträge in der Öffentlichkeit hochgepuscht, um einen Rechtfertigungsgrund für ihr Handeln generieren zu können. Wir erläutern an dieser Stelle dann, dass die Wildschweinschwemme erst ein Produkt der Jagd ist. Wie zu vielen anderen Themenbereichen der Jagd geben wir den Interessierten dazu unser Infomaterial an die Hand.
 
Pünktlich zur Frühjahrsmesse ist unsere neue Broschüre „Sau tot!“ erschienen, die wir zahlreicht zur Information an Standbesucher herausgegeben haben und die gerne und zahlreich angenommen wurde. „Geben Sie mir noch eine Broschüre mehr mit, da hab ich einen Jäger in meinem Umfeld, dem ich das mal geben möchte“, haben wir so oder so ähnlich ein paar mal gehört. Ob sich inzwischen Freundeskreise reduziert haben oder Familienstreitigkeiten ausgebrochen sind, wissen wir nicht.
 
Insgesamt haben wir auch dieses Jahr wieder festgestellt, dass eine solche Freizeitmesse eine ideale Gelegenheit ist, über das komplexe Thema Jagd zu informieren. Erheblich besser, als bei Infostände z.B. in einer Fußgängerzone. Interessierte kommen mit Zeit und Muße auf uns zu, sind nicht im Einkaufsstress und verweilen daher oftmals lange an unserem Infostand und informieren sich umfassend im Gepräch.
 
In unmittelbarer Nähe unseres Standortes haben – wie schon in den letzten Jahren – wieder der Jagdverband und andere Jägervereinigungen ihre Messeauftritte gehabt. Inwischen kennt man sich, Berührungsängste sind abgebaut und einem Gespräch bei einer Tasse Kaffee steht nichts im Weg. Für uns eine Gelegenheit, die eine oder andere Absonderlichkeit aus Jagdkreisen zu erfahren, aber eben sich auch konstruktiv über den einen oder anderen Aspekt zur Jagd auszutauschen.
 
Alles in Allem: Wieder eine gelungene Aktion - 2017 sind wir wieder mit dabei!
 

Herzliche Grüße
für pro iure animalis
 
Dr. Gunter Bleibohm und Harald Hoos
 
 
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vom 19. Februar 2016
 
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Liebe Freunde der Tiere,
 
Deutschlands Jäger, insgesamt knapp 400.000, greifen massiv in die Ökosysteme unserer Kulturlandschaft ein. Sie verändern sie zu ihrem Nutzen und oft zum Nachteil für den Naturhaushalt.
 
Für den Abschuss begehrte Arten wie Rehe, Hirsche und Fasane werden mit Wildfütterungen, Medikamenten oder Aussetzaktionen in unnatürlicher Weise vermehrt, wodurch insbesondere den letzten naturnahen Wäldern Fraßschäden gefördert werden. Gegen lästige Konkurrenten, von Fuchs über Marder, Dachs und Iltis bis hin zum Mauswiesel, führt man dagegen mit einer Vielzahl oft tierquälerischer Fallen und dem Gewehr einen wahren Feldzug. Anschließend dient sich die Jägerschaft in der Öffentlichkeit als Ersatz für die zuvor von eigener Hand ausgerotteten „Raubtiere“ an. Doch diese kann und muss der Mensch gar nicht ersetzen. Beutegreifer haben in der Regel einen nur qualitativen Einfluss auf die Populationen ihrer Beutetiere. Sie töten meist kranke, schwache oder junge Tiere. Eine quantitative Beeinflussung von Tierbeständen durch „Raubtiere“ gab es nie, dazu war ihre Siedlungsdichte von Natur aus schon immer viel zu gering. Diese Aufgabe haben vielmehr schon immer Kontaktkrankheiten, innerartliche Konkurrenz und kalte Winter übernommen – allesamt Faktoren, die auch in unserer Kulturlandschaft nichts von ihrer Wirksamkeit eingebüßt haben. Um Hirsche und Wildschweine zu regulieren bedarf es also weder Wölfe, noch Jäger.
 
Zugvögel wie Wildenten, arktische Gänse, Schnepfen und Wildtauben sind beliebte Zielscheiben in Deutschland. Hier beschränkt sich die „Hege“ oft ausschließlich auf den Abschuss. Rund 1,5 Millionen Zugvögel werden in jedem Jahr in Deutschland geschossen  Beliebt ist daneben auch die Jagd auf handzahme Wildtiere, vor allem Wildschweine, in so genannten „Jagdgattern“.
 
Effektive Jagdkontrollen fehlen, anders als in allen anderen EU-Ländern, in Deutschland weitgehend. Sie müssen hier nämlich von den Jägern selbst vorgenommen werden. Illegale Greifvogelabschüsse, Vergiftungsaktionen gegen „Raubwild“ und andere Verstöße gegen Jagd- und Naturschutzrecht sind deshalb in vielen Revieren immer noch an der Tagesordnung.
 
Hier einmal die bebliebtesten Jägerlügen auf die Sie leider auch reingefallen sind auf einmal zusammengefasst aufgedeckt:
 
Jägerlüge 1: Ohne Jagd würden Wildtiere überhand nehmen
 
Falsch. Wie in vielen biologischen Untersuchungen nachgewiesen werden konnte, regeln sich die Bestände wildlebender Tiere durch soziale Mechanismen und Nahrungsangebot selbständig. Bei Füchsen beispielsweise bekommt in jagdfreien Gebieten nur ein kleiner Teil der Füchsinnen Nachwuchs, um die Populationsdichte nicht unnö­tig ansteigen zu lassen. Geburtenkontrolle statt Massenelend nannten namhafte Forscher dieses Phä­nomen. Wo Füchse jedoch gnadenlos verfolgt werden, steigt die Anzahl trächtiger Füchsinnen drastisch an, wodurch die Verluste rasch wieder ausgeglichen werden. Wenn man einen Blick auf großflä­chig jagdfreie Gebiete wirft, wird man rasch feststellen, daß die Tierpopulationen dort keineswegs im Ungleichgewicht sind. Im Gegenteil: Die Populationen dort sehr viel stabiler, die Artenvielfalt grö­ßer als in Arealen, in denen gejagt wird.
 
Jägerlüge 2: Jagd schützt die Bevölkerung vor Tollwut und anderen Wildtierkrankheiten
 
Falsch. Genau das Gegenteil ist der Fall: so führt Jagd beispielsweise zu einer beschleunigten Ausbreitung der Tollwut. Jagd kann die Gesamtzahl an Füchsen nicht reduzieren (s.o.), die steigende Geburtenrate führt jedoch zu einer höheren Zahl an Jungfüchsen. Diese Jungfüchse wandern im Herbst aus dem elterlichen Revier ab, um sich ein eigenes Zuhause zu suchen und begegnen auf ihren langen Wanderungen vielen Artgenossen, was sie zu idealen Tollwutüberträ­gern macht. Je mehr Füchse man tötet, desto rascher breitet sich daher die Tollwut aus. Dass die Schweinepest von Wildschweinen auf Haustiere übertragen wird, ist als Gerücht zu werten. Vielmehr tragen Jäger, die (unerlaubterweise) Schlachtabfälle zum Anlocken von Beutegreifern verwenden, dazu bei, dass Seuchen von Hausschweinen in die freie Wildbahn getragen werden.
 
Jägerlüge 3: Die jagdliche Hege ist ein Beitrag zum Tier- und Naturschutz
 
Falsch. Die jagdliche Hege dient in erster Linie dem Ziel, eine möglichst große Anzahl möglichst prächtiger Tiere zum Abschuss zur Verfü­gung zu haben. Darunter haben zunächst einmal alle Lebewesen zu leiden, die diesem Ziel zuwiderlaufen. Beutekonkurrenten wie Fuchs und Marder etwa, die im Rahmen der Hege mit Flinte und Falle erbarmungslos verfolgt werden. Als Beitrag zum Naturschutz kann das schwerlich gewertet werden. Darüber hinaus werden im Rahmen sogenannter Biotopverbesserungen die Lebensbedingungen in Feld und Flur gezielt zugunsten jagdbarer Arten verändert. Tiere, die nicht gejagt werden dürfen und damit für den Jäger nicht interessant sind, werden dabei teilweise oder vollkommen verdrängt. Manche Tierarten  wie etwa Rehe oder Wildschweine  werden von Jägern gezielt gefüttert. Dadurch werden natürlich einerseits die Abschusschancen maximiert, andererseits aber auch künstlich überhöhte Wilddichten geschaffen. Die resultierenden Schä­den in der Forst und Landwirtschaft werden dann allzu oft zum Anlass genommen, nach höheren Abschusszahlen für das sogenannte Schalenwild zu rufen.
 
Jägerlüge 4: Jagd ist erforderlich, um Schä­den in der Land- und Forstwirtschaft zu vermeiden
 
Falsch. Durch die massive Fütterung von Rehen, Hirschen und Wildschweinen im Rahmen der jagdlichen Hege tragen die Jäger ja gerade dazu bei, die Populationsdichten dieser Tierarten künstlich auf hohem Niveau zu halten. Hege schafft also die vermeintliche Notwendigkeit der Jagd auf Reh, Hirsch und Wildschwein erst. Abgesehen davon, macht Jagd die Tiere scheu und zwingt sie in die Deckung des Waldes. Dadurch kommen Rehe und Hirsche oftmals erst mit den jungen Bäumen, an denen sie Schäl und Verbissschä­den anrichten, in Kontakt. Doch je mehr Schä­den entstehen, desto intensiver werden die Rufe nach schärferer Bejagung. Das Zusammenspiel von Jagd und Hege erzeugt damit einen Teufelskreis, unter dem nicht nur Natur und Tiere, sondern auch Land und Forstwirtschaft zu leiden haben.
 
Jägerlüge 5: Jäger schützen bedrohte Tierarten
 
Falsch. Selbst Wildtiere wie der Feldhase, die nach Einschätzung führender Wissenschaftler als bestandsbedroht einzustufen sind, werden von der Jägerschaft nach wie vor zu Hunderttausenden erschossen. Außerdem behaupten Jäger, sie müssten Füchse und andere Beutegreifer mit Flinte und Falle verfolgen, um deren Beutetiere vor dem Aussterben zu bewahren. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Abgesehen davon, dass man so intelligente und anpassungsfä­hige Tiere wie Füchse mit jagdlichen Mitteln ohnehin nicht dezimieren kann (s.o.), erweisen sie ihren Beutetieren einen wichtigen Dienst. Dadurch, dass sie vor allem schwache und kranke Tiere erbeuten, halten sie beispielsweise Hasenbestände fit und gesund. Darüber hinaus setzen Jäger faunenfremde Tiere wie Fasanen zu Jagdzwecken aus. Diese Arten stellen eine nur bedingt kalkulierbare Bedrohung für die einheimische Fauna dar mancherorts wurde etwa das bestandsbedrohte Birkhuhn durch den Fasan verdrängt. Zu guter Letzt darf man nicht vergessen, dass die Jagd selbst häufig nicht selektiv ist  Fallen beispielsweise töten wahllos, egal, ob es sich bei dem Opfer um einen Marder, ein Eichhörnchen oder eine Hauskatze handelt, und auch bei der Jagd mit dem Gewehr ist nicht immer klar, wer oder was das Opfer ist. Wie sonst wären die zahlreichen Jagdunfälle (Jäger verwechselt Treiber mit Wildschwein) und versehentlichen Abschüsse von Haus und Weidetieren zu erklären?
 
Jägerlüge 6: Jagd ist ein erhaltenswertes Kulturgut
 
Falsch. Jagd hat ohne jeden Zweifel eine jahrhundertealte Tradition  eine Tradition voller Blutvergießen, Grausamkeit und sinnloser Qual. Mittelalterliche Jagdarten, bei denen beispielsweise Füchse bis zu ihrem qualvollen Tod wieder und wieder in die Luft geschleudert, oder Rehe und Hirsche in Massen gefangen und anschließend in abgegrenzten Arenen von adligen Schützen hingerichtet wurden, sind schon vor geraumer Zeit verboten worden. Auch andere traditionsreiche, aber ethisch fragwürdige Praktiken wie Hexenverbrennungen oder Sklaverei wurden längst als anachronistisch erkannt und von der modernen Gesellschaft über Bord geworfen. Wie die Geschichte zeigt, muss mit überkommenen Traditionen manchmal gebrochen werden, wenn sie ethisch-moralischem Fortschritt im Weg stehen.
 
Jägerlüge 7: Jäger sind tier- und naturliebende Menschen
 
Falsch. Jäger wurden sowohl in Europa als auch in den USA schon psychologischen und soziologischen Untersuchungen unterzogen und hinsichtlich verschiedener Aspekte mit Nichtjä­gern verglichen. Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass Jäger keine höhere Naturverbundenheit aufweisen als Nichtjä­ger, Themen des Tier-, Umwelt und Naturschutzes eher negativ gegenüberstehen und allgemein eine höhere Tendenz zu aggressiven Verhaltensweisen zeigen. Die jägerische Tier und Naturliebe erfreut sich nicht am Dasein des geliebten Objekts; vielmehr zielt sie darauf ab, das geliebte Wesen mit Haut und Haar zu besitzen, und gipfelt darin, es durch den Akt des Tötens zur Beute zu machen. Nirgendwo zeigt sich dies deutlicher als in den Jagderzählungen, die in praktisch jeder Ausgabe der gängigen Jagdzeitschriften zu finden sind.
 
Jägerlüge 8: Die Waidgerechtigkeit sorgt dafür, daß bei der Jagd alles fair zugeht
 
Falsch. Die Waidgerechtigkeit ist ein ungeschriebenes Gesetz, dessen Inhalt die Jäger unter sich ausmachen. Dadurch, dass dieser Terminus Eingang in die Tierschutzgesetzgebung gefunden hat, ist praktisch alles legal, was noch irgendwie als waidgerecht bezeichnet werden kann. Jägern werden damit Verhaltensweisen gestattet, die bei jedem anderen Menschen sofort zu einem Verfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz führen würden. Die weiter unten aufgeführten Jagdarten sind Beispiele dafür. Mit Gerechtigkeit hat die Waidgerechtigkeit nur wenig zu tun. Während es verpönt ist, das edle Hochwild an der Fütterung zu erschießen, hat kein Jäger Skrupel, dasselbe mit dem verhassten Beutekonkurrenten Fuchs zu tun. Bei einer Treibjagd darf allerdings nur der Jäger ein verletztes Tier endgültig töten, der es zuvor auch angeschossen hat  mit dem Resultat, dass so mancher Hase oder Fuchs sich stundenlang blutend in unerträglichen Schmerzen winden muss, bevor man ihn schließlich umbringt. Gerechtigkeit also allenfalls für die Jäger, keineswegs jedoch für die Tiere.
 
Jägerlüge 9: Der Abschuß freilaufender Haustiere ist zum Schutz von Wildtieren erforderlich
 
Falsch. In wildbiologischen Studien tauchen Haustiere als Mortalitätsfaktor für die betreffenden Forschungsobjekte in aller Regel nicht einmal auf; nur ein geradezu lächerlich kleiner Teil der jagdbaren Tiere fällt Hunden und Katzen zum Opfer. Dennoch haben Jäger das Recht, im Rahmen des sogenannten Jagdschutzes vermeintlich wildernde Hunde und Katzen zu erschießen  im Falle von Katzen bereits dann, wenn sie sich nur wenige hundert Meter von nächsten bewohnten Haus befinden. Offensichtlich macht die Jägerschaft davon regen Gebrauch. Zwar werden keine offiziellen Abschussstatistiken geführt, doch wird die Anzahl jährlich von Jägern getö­teter Haustiere auf 150.000 bis 200.000 Katzen und einige Tausend Hunde geschätzt.
 
Jägerlüge 10: Jäger töten angst- und schmerzfrei
 
Falsch. Die Jagdzeitschriften sind voll von Berichten über sogenannte Nachsuchen, bei denen Tiere zuerst nur angeschossen und schließlich nach oft stundenlanger Verfolgung getö­tet werden. Schätzungen zufolge treffen zwei Drittel aller jagdlichen Projektile ihr Ziel, ohne es zu töten! Praktisch alle Jagdarten sind grausam. Ein besonders übles Beispiel ist etwa die Baujagd: dabei sollen Füchse mit auf Schärfe abgerichteten Hunden aus ihrem Bau vor die Flinten wartender Jäger gehetzt werden. Jungfüchse werden in Gegenwart ihrer entsetzten Eltern vom Jagdhund zerfleischt; manche Füchse lassen sich in ihrer Verzweiflung auf Kämpfe mit dem Hund ein, was nicht selten zum Tod beider führt. Im Hinblick auf die Jagd mit angeblich sofort tötenden Schlagfallen gibt es Studien, die ausweisen, dass ein Großteil der darin gefangenen Tiere schwer an Pfoten, Schwanz oder Körper verletzt werden, und mehr als 20 Prozent der Fallenopfer entkommen mit Laufverstümmelungen. Nicht zu vergessen sind natürlich auch die allherbstlichen Treibjagden: Voraussetzung für den Erfolg einer Treibjagd ist die panische Angst der gejagten Tiere, um sie zur Flucht aus dem für sie zunächst sicheren Versteck zu bewegen.

Jägerlüge 11: Jagd ist eine nachhaltige Nutzung von Wildtieren
 
Falsch. Der größte Teil der getö­teten Tiere wird keiner wie auch immer gearteten Nutzung zugeführt. Jagd und Hege sind in erster Linie Selbstzweck; Jäger genießen vielmehr das Töten und Beutemachen, wie sie in den gängigen Jagdzeitschriften auch immer wieder deutlich machen. Niemand muss heute mehr Fuchs oder Marderpelze tragen, um sich warmhalten zu können, und auch Wildfleisch ist aus ökologischer wie ökonomischer Perspektive vollkommen verzichtbar. Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich bei jenen Tieren, die wir so arrogant und ignorant als jagdbar bezeichnen, um lebende, denkende, fühlende Individuen mit einem Interesse an Leben und Unversehrtheit handelt. Es gibt schlichtweg keinen vernünftigen Grund, diese Lebewesen einer rücksichtslosen Verfolgung durch von egoistischen Interessen getriebene Hobbyjä­ger auszusetzen. Die Abschaffung der Jagd ist somit längst überfällig.


Soweit zu den Jägerlügen.

Um genau diese Aspekte darzustellen und zu informieren, sind wir wieder zusammen mit unserem Kooperationsparter, der Anti-Jagd-Allianz e.V., ab dem 27.02. bis zum 06.03.2016 mit einem Infostand auf der Kasseler Frühjahrsmesse präsent.
Dies ist das fünfte Mal, dass wir uns an den neun Tagen dieser Freizeitmesse präsentieren. Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine solche Messe eine ideale Gelegenheit ist, über die Jagd zu informieren.

Rechtzeitig zu unserem Messeauftritt ist unsere neu überarbeitete Broschüre „Sau tot!“ fertig geworden. In dieser Broschüre haben wir auf 64 Seiten die wichtigsten unserer bekannten Infoflyer zur Jagd zusammengestellt. Kurz: Die wichtigsten Hintergrundinformationen und Argumente gegen die Jagd auf einen Blick! So sind in diesem Heft auch die Jägerlügen enthalten. Weitere Infos zu "Sau tot!" www.gegensicht.de

 
 
 
 
 
Herzliche Grüße
für pro iure animalis
 
Dr. Gunter Bleibohm und Harald Hoos
 
 

Weitere Infos unter: http://www.pro-iure-animalis.de