Tips/Interessantes

Artenschutz beginnt zu Hause

Weltweit sind mehr als 16.000 Tiere und Pflanzen vom Aussterben bedroht.

Was der Mensch tun kann:

Wiesenblumen aussäen statt Rasen, und heimische Wildsträucher anpflanzen.

Keine Blumenerde mit Torf kaufen; lieber Rindenmulch oder Holzfasern.

Kein Fleisch bedeutet Regenwald. Regenwälder werden für Futterpflanzenanbau der Schlachttiere gerodet.

Kein Tropenholz (Gartenmöbel, Terrassenbeläge); lieber Robinie, Birke, Buche 

 

Achtung - Krötenwanderung

Wann? März/April - Dämmerung bis Mitternacht

Was kann man/frau tun?

Melden Sie Krötenwanderungen Ihrem zuständigen Gemeindeamt/Naturschutzbund, damit Verkehrstafeln und Krötenschutzzäune errichtet werden. Bleiben Sie hartnäckig und lassen Sie sich nicht abwimmeln.

Kröten sind geschützte Tiere

Tragen Sie keine Kröten in ein anderes Gebiet! Kröten kehren immer wieder zu ihrem Geburtsort zurück, um dort abzulaichen.

Kröten sind äußerst nützliche Schädlingsbekämpfer, allerdings nur dann, wenn Sie sich ausreichend fortpflanzen können.

 

Hilfe für "hilfloses" Vogeljunges?

Braucht ein winziges kleines piepsendes Fellknäuel auf dem Erdboden wirklich unsere Hilfe?

Die einzelnen Vogelarten haben sehr unterschiedliche Verhaltensweisen: Nestflüchter verlassen schon am ersten Tag das Nest. Auch wenn sie noch nicht fliegen können, sind sie schon sehr gute Kletterer, die ohne Mühe an der rauhen Rinde eines Baumes hochklettern können. Deshalb ist es zunächst immer besser, ein Vogelkind dort zu lassen, wo man es findet.

Schauen Sie, ob Sie ein Nest entdecken. Es genügt, wenn Sie das Vogeljunge wieder ins Nest zurücksetzen.

Erst wenn es ständig bettelt und sich auch kalt anfühlt, braucht es Ihre Hilfe.

Man sollte allerdings mindestens eine Stunde warten und beobachten, ob sich die Vogelmutter blicken lässt.

Das Aufziehen eines Vogelkindes ist schwierig und bietet keine Garantie für das Überleben des Tieres.

Es braucht so schnell wie möglich 32 - 35 Grad Celsius an Wärme. Es sollte in ein Tuch gewickelt am eigenen warmen Körper nach Hause getragen werden. Besteht kaum Befiederung, setzen Sie das Vogeljunge in eine Schachtel unter eine Infrarotlampe. Der Abstand sollte allerdings so groß sein, damit ihm nicht zu warm wird (32 - 35  Grad). Wenn das Küken hechelt, ist es viel zu warm! Ansonsten reicht Zimmertemperatur vollkommen aus. In der oben durchlässigen abdeckbaren Schachtel als Nest für das Junge sollte es sich bewegen, aber nicht laufen können.

Fütterung: als erstes gibt es eine Notration: halbflüssiger Brei aus Eigelb und etwas Magertopfen. Macht das Junge den Schnabel nicht freiwillig auf, muss man mit sanftem Druck etwas nachhelfen: Ober- und Unterschnabel an der Schnabelwurzel vorsichtig auseinander bringen und den Brei in sehr kleinen Mengen mit einem flachen Holzstäbchen heineinschieben. Ein Singvogeljunges muss stündlich (auch nachts!) gefüttert werden, sonst stirbt es!

Das Futter besteht aus Babynahrung, hart gekochten Eiern und einem Tropfen Multivitamin-Mineralstoff-Mischung. Die Konsistenz sollte weich und halbflüssig und lauwarm sein und kann gut durch einen Fläschchentropfer (Apotheke) verabreicht werden.

Im Laufe der ersten Woche muss das Futter anders zusammengesetzt werden. Dies unterscheidet sich nach Insekten- oder Körnerfresser. Die Unterscheidung verrät der Schnabel:

Körnerfresser: haben kräftige klobige, eher kurze Schnäbel (Gimpel)

Insektenfresser: haben schlanke, spitze, zierliche Schnäbel (Meisen, Schwalben, etc.),

Das entsprechende Futter erhält man in der Tierhandlung.

Das Fertigfutter sollte mit ein wenig Wasser und Magertopfen angerührt werden. Ein Tropfen Mineral- u. Vitaminpräparat ist weiterhin zu geben.

Fleischfresser brauchen kleine, mit der Pinzette verabreichte Stückchen von Mehlwürmern, Fliegenmaden oder kleine Grillen (Zoohandlung). Man kann auch kleine Regenwürmer und Ameiseneier aus dem eigenen Garten verfüttern.

Das Aufpäppeln verlangt viel Geduld und Aufmerksamkeit. Es muss stündlich weitergefüttert werden.  Erst wenn das Junge die selbständige Futteraufnahme gelernt hat, kann man den offenen Käfig in die Nähe des Fensters stellen und ihm die Freiheit anbieten. Stellen Sie dann noch längere Zeit Futter in der Nähe auf.

(Österreichischer Tierschutzverein - www.tierschutzverein.at )

 

Buchempfehlung

Wilhelm Pröhl: "Ein Forstunternehmer: Jäger, du bist hier unerwünscht!"

Der Forstunternehmer und Naturfotograf Wilhelm Pröhl hat 40 Jahre lang Natur und Wildtiere beobachtet, gefilmt und fotografiert. Während dieser Zeit sah er viele Greueltaten, die Jäger den Wildtieren antun:

Deutsche Jäger töten jährlich 1,5 Mill. Stück Schalenwild, daneben Kaninchen, Hasen, Fasane, Gänse, Enten, Tauben sowie Katzen und Hunde, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind.

Rotwild wird mit Kraftfutter und Maissilage wegen kapitaler Geweihe bis zum Abschuss gemästet.

Wildschweine werden mit Rüben, Kartoffeln und Mais gekirrt, um dann der Sauenplage durch Abschuss Herr zu werden.

Angeschossene oder mit von Fallen zerschmetterten Körperteilen sich dahinschleppende Wildtiere verenden qualvoll.

Der jagende Pastor, der sich Jungkatzen besorgt, um daran seine Jagdhunde auszubilden.

Durch "Munition beschädigte" weggeworfene Tierleichen.

Der von Jägern als Müllhalde missbrauchte Wald.

Die Brutalität der Waidmänner bei der Jagd.

Das unnatürliche Leben der Wildtiere: versteckt im Wald als Folge der Bejagung.

280 Seiten, 210 Bilder, 27 EUR, ISBN 13: 978-3-0019048-3

 

Ist Ihnen bekannt, dass ein einziger Hamburger etwa 175 EUR kosten müsste? Das World-Watch Institut rechnete in den Preis sämtliche Umweltbelastungen bei der Fleischproduktion, die Rodung von Regenwald zur Schaffung von Weideflächen und die Folgeprobleme, beispielsweise durch den Müll, ein. Egal, wo Sie Ihren Hamburger oder Ihre Hähnchenkeule essen: Sie unterstützen an jedem Imbiss, jeder Schlachtertheke, in jedem Fastfood-Laden, die Ausbeutung und Vernichtung von empfindsamen Lebewesen. Eine amerikanische Untersuchung hat gezeigt, dass nur ein einziger Mensch, der auf tierliche Produkte verzichtet, im Jahr 37 Tiere von unwürdiger Gefangenschaft, Misshandlung und Tod rettet. Auf ein ganzes Leben verteilt macht das im Schnitt 2700 Tiere!

Wußten Sie, dass Tiere unter grausamen Qualen zu Pelzen oder Leder verarbeitet, z. T. bei lebendigem Leibe gehäutet werden?

Wußten Sie, dass Tiere zur Volksbelustigung in Zirkussen, Zoos, u. ä. ein schizoides- verhaltensgestörtes Leben in Gefangenschaft fristen?

Wußten Sie, dass Tiere X-millionenfach in völlig sinnlosen Tierversuchen zu Tode gefoltert, gequält und ermordet werden?

Wußten Sie, dass die Massentierproduktion einer der Hauptschuldigen am Waldsterben ist? Stickstoffemissionen, den den Wäldern in Mitteleuropa am stärksten zusetzen, stammen zur Hälfte aus der landwirtschaftlichen  Tierproduktion.

Wußten Sie, das Tiere aus purer Perversion geschlagen, bestraft, gefoltert, misshandelt und sogar sexuell missbraucht werden?

Wußten Sie, dass sog. Nutztiere heute so brutal gezüchtet, gehalten, transportiert und getötet werden, dass Fleischessen schon aus ethischen Gründen unverantwortlich ist? Sie als anonymer Konsument stehen für die Nachfrage dieser Qualprodukte, die bekanntlich das Angebot bestimmen. Das steril verpackte Leichenteil kann nicht mehr schreien, aber es hat eine grauenvolle Vergangenheit hinter sich, beim Kauf sollte diese Tatsache Ihnen bewußt sein, oder ist es Ihnen egal?

Wußten Sie, dass jede achte Kuh trächtig auf den Schlachthof kommt und was mit den Kälberföten passiert? Deren Blut stellt eine zusätzliche Goldgrube für die internationale Phamramafia und Komektikindustrie dar: Die Kälber werden aus der Fruchtblase geschnitten und dem noch schlagenen Herzen wird mit einer Nadel durchschnittlich ein halber Liter Blut abgezapft. So verenden jährlich mind. 2 Millionen ungeborene Kälber qualvoll, um Forschungslabors und Pharmaindustrie zu beliefern.

Wußten Sie, dass Schweine zur Betäubung mit einer elektrischen Zange hinter den Ohren gefasst werden. Durch den allgemeinen Stress und die Akkordarbeit wird die Zange meist viel zu kurz (nur ein paar Sekunden statt der notwendigen 40 Sekunden) oder an den falschen Stellen angelegt. Die Tiere werden gerade irgendwie im Laufen "erwischt" - nur dass sie nicht mehr schreien: sie erstarren zwar, sind aber nicht betäubt oder wachen kurz danach wieder auf, so dass unzählige Tiere - gesetzeswidrig - bei vollem Bewußtsein aufgeschnitten werden.

Wußten Sie, dass Geflügel am Schlachthof brutal aus den Kisten gezerrt wird? Und auch hier bricht noch - wie beim Einladen - so mancher Flügel oder Fuß, dann werden sie ruckartig mit den Füßen in die Haken des Fließbandes gehängt. Betäubt werden sollen sie durch Eintauchen in ein elektrisches Wasserbad, doch auch das funktioniert nicht immer so, wie es sollte. Wenn sie zu klein sind oder den Kopf anheben, kommen sie - wiederum gesetzeswidrig - bei vollem Bewußtsein unters elektrische Messer. Das Fließband läuft unbeirrt weiter: die toten bzw. noch lebenden Körper kommen ins Brühbad, dann in die Rupfmaschine und werden schließlich über einer Flamme abgesengt. Am Schluss des Bandes erscheint das vollständig ausgenommene, bratfertige  "Frischhuhn aus natürlich freier Bodenhaltung", gefüllt mit je einem Herz, einer Leber und einem Magen - allerdings die eigenen Organe sind das sicherlich nicht mehr. Das Tiere häufig noch leben, während sie am Förderband zerlegt werden, zeigt ein Video, welches in einem europäischen Schlachthof aufgenommen wurde. Auf politischen Druck wurde die Veröffentlichung der Aufnahmen im Fernsehen unterbunden.

Wußten Sie, dass die Werbung, die freilaufende Gänse und Enten in einer Wiese zeigt, gezielt irreführend auf die Öffenlichkeit wirkt? Die meisten Enten und Gänse kommen, vor allem auch zur Weihnachtszeit, aus der sog. Stopfmast. Während der Stopfmast werden sie in kleinen Zellen oder Einzelkäfigen gehalten. Bei der Stopflebermast werden sie am Hals gepackt, man öffnet ihnen gewaltsam ihren Schnabel, drückt in ihren Schlund eine ca. 20 bis 40 cm lange Röhre und füttert sie mit einer riesigen Menge von Getreide: das ist die "Folter durch den Trichter", die 2 - 3 x täglich wiederholt wird und 15 - 30 Tage andauert. Nach Tagen und Nächten der Qualen, in denen sich das Volumen ihrer Leber um das fünf- bis zehnfache vergrößert hat, werden die überlebenden Gänse und Enten, bewegungsunfähig, stark schwitzend und röchelnd, geschlachtet und zu Gänseleberpastete und Gänse-/Entenbraten verarbeitet.

Wußten Sie, dass die Überernährung mit tierischem Eiweiß und Fett, wie mittlerweile aus vielen Untersuchungen bewiesen ist, ein hohes Gesundheitsrisiko darstellt? Damit die moderne Tierproduktion überhaupt noch rentabel ist, werden die Tiere mit chemischen Zusatzstoffen und Antibiotika aufgemästet und hochgezüchtet.

Wußten Sie, dass 325.000 km² Regenwald jedes Jahr vernichtet werden, um darauf Tiere für den Verzehr zu züchten? Für jeden "Viertelpfünder" Hamburger aus Regenwald-Rindfleisch werden 50 m² Land verbraucht.

Wußten Sie, dass die Fleischindustrie mit die größte Wasserverschmutzung verursacht? Allein in den USA produzierten die Tiere, die für den menschlichen Verzehr gezüchtet werden, 130 mal mehr Exkremente als die ganze Weltbevölkerung: 39.000 kg pro Sekunde. Eine typische Schweinefarm produziert soviel Exkremente wie eine Stadt mit 12000 Einwohnern.

Wußten Sie, dass etwa 80 % der landwirtschaftlichen Fläche dafür benutzt wird, Tiere zu züchten? Auf einem Hektar Land können 22.500 kg Kartoffeln angebaut werden, doch nur 185 kg Rindfleisch können auf der gleichen Fläche produziert werden.

Wußten Sie, dass die tierische Landwirtschaft mit einer der größten Wasserverbraucher in diesem Land ist? Es werden 20.000 Liter Wasser benötigt, um 1 kg Fleisch herzustellen, aber nur 50 Liter Wasser für 1 kg Weizen. Die verbrauchte Wassermenge für 5 kg Fleich entspricht dem durchschnittlichen Jahreswasserverbrauch von 2 Personen.

Wußten Sie, dass mehr als ein Drittel der gesamten Rohmaterialien und des fossilen Brennstoffes in den USA für die Aufzucht von Tieren für den menschlichen Verzehr verbraucht wird? Die Produktion eines einzigen Hamburgers verbraucht genauso viel fossilen Brennstoff wie ein Kleinwagen für eine Fahrt von 32 km und genug Wasser um 17 mal zu duschen.

Wußten Sie, dass BSE mittlerweile verharmlost wird und englische Rinder wieder importiert werden? Rundwürmer werden in Fischen gefunden, Hormonskandal bei der Kälbermast, Nikotineinsatz in der Hühnerhaltung, Dioxinskandal in Belgien. Alles Meldungen aus den 90ern. Nebenbei noch etwas Schweinepest, Maul- u. Klauenseuche und nun steht die Vogelgrippe an. Alles Folgen der Massentierhaltung, damit der gemeine Verbraucher billiges Fleisch auf den Teller bekommt.

Wissen Sie, dass fleischlose Ernährung voll im Trend liegt und Fleisch kein Stück Lebenskraft ist? Neben gesundheitlichen Aspekten sind es vor allem die ethischen Aspekte, die überzeugen, denn immer mehr Menschen mit Herz und Verstand weigern sich, den Tod eines anderen Lebewesens für einen kurzen Zungenkitzel in Kauf zu nehmen, zumal es fantastische Alternativen gibt.

Tiere essen ist out! Jedes Jahr sagen weite Bevölkerungskreise dem fragwürdigen Fleischkonsum goodbye und können über Vorurteile, Traditionen und die mittlerweile widerlegten Unwahrheiten über eine fleischlose Ernährung nur noch mitleidig lächeln.

 

Hummer spüren Schmerzen

15. Nov. 2007 - Hummer weden von vielen Menschen als Delikatesse sehr geschätzt. Doch die Zubereitung dieser Krustentiere ist ziemlich umstritten. Sie werden nämlich in der Regel lebend in heißes Wasser geworfen und so lange gekocht, bis sich ihr Panzer rot verfärbt.  Gourmets und Spitzenköche sind häufig der Meinung, dass der Kochvorgang für die Hummer nicht schlimm sei, weil sie keine Schmerzen empfinden können. Doch jetzt hat ein Forscherteam neue Erkenntnisse vorgelegt. Die Wissenschaftler der Uni Belfast hatten Essigsäure auf die Fühler von Hummern aufgetragen. Daraufhin schrubbten und rieben sich die Tiere minutenlang die betroffenen Antennen - für die Forscher ein klarer Hinweis auf eine Schmerzreaktion. Die meisten Wissenschaftler sind bislang der Meinung, dass wirbellose Tiere kein Schmerzempfinden haben. Die Forscher der Uni Belfast halten das allerdings für sehr unwahrscheinlich, denn Schmerz helfe den Tieren, aus Erfahrung zu lernen und ihr Verhalten der Gafahr anzupassen. (welt-online) Bleibt zu hoffen, dass sich auch die Spitzenköche und  Gourmets dieser Auffassung anschließen. Besser wäre es noch, wenn diese Zubereitungsart verboten würde und die Menschen Rückgrat zeigen, indem sie so etwas nicht mehr essen - oder spüren  Menschen ohne Rückgrat auch keine Schmerzen? Dann wäre natürlich so einiges verständlich.

Vorschlag: Heute neuer Speiseplan: Gekochte Menschen ohne Rückgrat - können ohne schlechtes Gewissen gegessen werden, denn sie empfinden beim Gekochtwerden garantiert keine Schmerzen.

Buchtip

Aus dem Buch von Manfred Karremann - Sie haben uns behandelt wie die Tiere

Es war das Schicksal der Hühner in Käfigen und der Blick eines sterbenden Schweins im Schlachthof, die mich vor vielen Jahren dazu bewegt haben, den Beruf des "Reporters in Sachen Tierschutz" zu ergreifen. Mit 12 Jahren habe ich zum ersten Mal ein Bild von Hühner in einem kleinen Käfig gesehen. Die Empörung darüber hat mich nie wieder losgelassen. "Wie können Menschen nur so etwas tun?" habe ich mich damals gefragt, und "Warum lässt man so etwas überhaupt zu?"

"Man" lässt noch viel mehr zu, musste ich mit der Zeit lernen. Bei einem Besuch im städt. Schlachthof stand ich lange neben der Bucht, in der Schweine mit einer Elektrozange betäubt werden. Ein Tier hatte so panische Angst, dass es dem Schlachter immer wieder entkam. Weil der aber im Akkord bezahlt wurde, hatte er nur 30 Sek. Zeit, um ein Schwein zu betäuben. Deshalb prügelte er wie verrückt auf das Tier ein, sprang mit den Beinen auf den Rücken des Tieres, bis es schließlich am Boden lag. Als das Schwein wenig später am Schlachtband hing, hat es mir noch lange in die Augen geschaut. Es war, wie so viele an diesem Tag, nicht ordentlich betäubt worden. Von solchen Schicksalen, dachte ich mir in diesem Augenblick vor vielen Jahren, müssen die Menschen erfahren.

Auch wenn ich heute Hühner in ihren engen Käfigen sehe, Rinder und Pferde auf Transporten oder Hunde und Katzen, die ihres Fells wegen erschlagen werden, fühle ich Trauer und Wut darüber, dass so etwas überhaupt sein darf, ja, noch immer "normal" ist. Angesichts der Vielzahl und "Noramlität" solcher Szenen kommt ein stetes Nachdenken in Gang.

Darüber, dass das Verhältnis des Menschen zum Tier so grundsätzlich nicht in Ordnung sein kann.

Menschen sagen oft: "Sie haben uns behandelt wie die Tiere", wenn sie zutiefst gedemütigt und misshandelt worden sind. Erschreckend ist für mich, welche Aussage hinter einer solchen Redewendung steckt: Denn wie behandeln wir eigentlich Tiere, wenn Menschen, die tiefes Leid, Schmerzen und Erniedrigung erfahren haben, diesen Vergleich so selbstverständlich ziehen? Und woher nehmen wir als Menschen das Recht, Tiere so zu behandeln, wie das heute immer noch geschieht? Welche Bedeutung kommt in unserer Zeit dem Recht des Stärkeren zu? "Vernünftige Gründe" braucht man lt. Tierschutzgesetz, um ein Tier zu misshandeln oder zu töten. Vernünftige Gründe finden sich denn auch immer wieder erstaunlich leicht. Es handelt sich schließlich "nur" um Tiere. Die haben Instinkte, heißt es, keinen Intellekt. Gefühle sind in diesem Zusammenhang nicht von Interesse.

Der Mensch behält sich die Werteinteilung des Lebens vor, des menschlichen Lebens und auch des Tierlebens. Mensch ist danach nicht gleich Mensch, und Tier ist auch nicht gleich Tier. Während man einem Haustier noch Intelligenz, Individualität und Wert zubilligt, ist das bei den sog. "Nutz"Tieren kein Thema. Ihr Wert wird allenfalls in Tonnen Schlachtgewicht bemessen.

Damit ist zugleich auch der Lebenszweck ausgedrückt, den der Mensch diesen Tieren zuweist. Die Bezeichnung bringt es an den Tag: Pelz-Tier, Schlacht-Schwein, Versuchs-Maus. Deshalb schreibe ich seit vielen Jahren immer: eine sog. Versuchs-Maus, oder ein sog. Schlacht-Tier - denn ein Tier ist eben kein Zweckobjekt, sondern ein Mitgeschöpf mit einem ihm eigenen Recht auf Leben.

Die Lebensqualität dieser Tiere wird auch entsprechend dem Zweck gestaltet, den das Tierleben für den Menschen erfüllen soll. Ein Grill-Hahn muss billig sein, also lebt er kurz und in Enge.

Ein Schlacht-Schwein soll schnell zunehmen, also lebt es fast bewegungslos, im Dämmerlicht. Wenn eine Maus ohne Fell für Tierversuche praktischer ist, züchtet man eben Mutationen ohne Haare und nennt diese manipulierten Tiere "Nacktmäuse".

Besonders bei jenen Tieren, die dem Menschen nicht als Haustiere oder wegen äußerlicher Merkmale wie Kulleraugen oder einem weichen Fell nahe stehen, greift der Mensch ungehemmt in die fundamentalsten Rechte ein, bzw. spricht jenen Tieren von vornherein alle Rechte ab. Ob ein sog. Schlacht-Tier etwa Bedürfnisse hat, ist nicht von Belang. So ist z. B. ein gebrochenes Bein bei einem sog. Schlacht-Pferd oder auch bei einem Rind kein Hindernis für einen Weitertransport. "Das wird doch sowieso geschlachtet" ist die gängige Begründung, Leiden solcher Tiere billigend in Kauf zu nehmen.

Was sind das für Menschen, die so etwas tun?

Oft stellen Fernsehzuschauer in ihren Briefen nach Filmen die Frage: "Was sind das für Menschen, die so etwas tun?" Ich versuche auch dieser Frage nachzugehen, indem ich einigen "Tierquälern" Gelegenheit zur Stellungnahme gebe. Wer allerdings die Frage stellt. was das für Menschen sind, die hinter Tierquälereien stehen, kann sich dabei nicht auf den beschränken, der ein Tier schlägt. Die zusätzliche Frage muss auch lauten: Was ist das für eine Gesellschaft, die solche Handlungen zulässt, duldet - ja sogar durch Unwissenheit oder gedankenlosen Konsum in Auftrag gibt?

In diesem Buch stelle ich Ihnen Beispiele vom Umgang des Menschen mit dem Tier vor und schreibe neben Fakten auch Gedanken aus der langjährigen Praxis eines "Tierschutz-Reporters" nieder. Zu dieser Tätigkeit gehört die Auseinandersetzung mit Tierleid in all seinen Erscheinungsformen. Nicht nur in Deutschland, denn auch so manches, was Tieren in einer Provinz in China geschieht, wird letztlich durch unser Kaufverhalten verursacht. Oft unterstützen wir Tierquälerei, ohne das überhaupt zu wissen - geschweige denn zu wollen. Denn wo Tiere "verarbeitet" werden, sind neugierige Blicke in der Regel unerwünscht. Auch das ist bezeichnend. Vermutlich würden Sie die Jacke einer bestimmten Firma nicht kaufen, wenn Sie wüssten, dass für den Pelzbesatz am Kragen ein Hund lebendig abgezogen wurde.

Der entscheidende Punkt ist: Sie müssen davon wissen. Ich werde versuchen, Sie möglichst umfassend zu informieren. Denn wenn Sie informiert sind,  ist Tierschutz einfach: Wenn Sie die betreffende Jacke nicht kaufen - stirbt für die nächste kein Hund. Ein Verzicht ist nicht notwendig: Sie kaufen einfach eine andere Jacke.

In alltäglichen Situationen für Tiere entscheiden

Dieses Buch hat, wie meine Filme auch, nicht zum Ziel, Ihnen ein schlechtes Gewissen einzureden. Ich möchte Ihnen nur Informationen geben und damit die Möglichkeit, sich in alltäglichen Situationen für unsere Tiere und ihre Gesundheit zu entscheiden. Jeder missionarischer Eifer liegt mir fern.

Jeder von uns kann Tiere schützen. Mühelos und ohne Verzicht. Ich möchte Ihnen nicht aufschwatzen, Ihr Leben umzukrempeln, sondern freue mich, wenn Sie das ungewollte Verursachen von Tierquälerei in Ihrem Alltag vermeiden. Soweit das die Ernährung betrifft, tun Sie damit nicht nur unseren Tieren, sondern auch Ihrer Gesundheit etwas Gutes. Denn: Was Tieren schadet, gefährdet oft auch den Menschen.

"Die Leute sollen das Zeug fressen, und nicht fragen, wo´s herkommt..." hat der Leiter einer Hühnerschlachterei einmal zu mir gesagt. Doch nur, wer sich auch für dei Tiere hinter den Produkten interessiert, erfährt genug, um sich und seine Familie vor gesundheitlichem Schaden zu bewahren. So wird macher Lederhandschuh zur regelrechten Giftmülldeponie, wenn er nass wird - doch wer weiß das schon? Und vor allem: Wer hätte ihn gekauft? Informiert zu sein, ist die Grundlage, um eine Entscheidung zugunsten der Tiere und der eigenen Gesundheit zu treffen.

Das geht mühelos. Kleinigkeiten entscheiden. Tierschutz ist ein Gedanke, behaupte ich im Buch. Es ist der Gedanke beim Einkauf, der irgendwann zur Gewohnheit wird. Heute greifen viele Menschen zu Öko-Eiern, anstatt zur Billigware aus der Käfighaltung. Inzwischen wissen viele: Die Eier sind gesünder, die Hühner glücklicher. Gerade deshalb ist Tierschutz so mühelos einfach.

Für unsere Tiere entscheidend sind meistens die ganz kleinen, unwichtig anmutenden Entscheidungen des täglichen Lebens, die viele noch nicht einmals als solche wahrnehmen.

Statistisch gesehen sitzt für jeden von uns EIN Huhn im Käfig. Sie allein entscheiden also, wie IHR Huhn leben soll. Und Sie entscheiden, womit es gefüttert wird und womit Sie sich ernähren.

Ich würde mich freuen, wenn Ihnen das Buch beweist: Tierschutz ist einfach. Jeder von uns kann mühelos Tiere schützen, jeden Tag. Dadurch, dass Sie bereit sind, von der Lebenssituation unserer Tiere Kenntnis zu nehmen, werden Sie bei passender Gelegenheit - etwa bei einem Einkauf - auch daran denken. Und überrascht feststellen, dass es auch Sie selbst glücklicher macht, bewusst kein Tierleid zu verursachen.

Jede(r) Einzelne zählt, wenn es um Tierschutz und Tierrechte geht, weil "Tierschutz" eben nicht nur Aktivität und Engagement bedeutet, sondern letztlich ein Gedanke ist. Nicht nur, indem man etwas tut, kann man Tieren helfen, sondern wesentlich öfter, indem man etwas bleiben lässt. Ich danke Ihnen, dass Sie nicht wegschauen, sondern sich für unsere Tiere interessieren. Und ich freue mich, dass Sie dadurch zugleich Ihrer Gesundheit etwas Gutes tun.

Manfred Karremann: "Sie haben uns behandelt wie Tiere"

Taschenbuch, 220 Seiten - Preis EURO 14,90

Höcker-Verlag

ISBN 3980461742/ISBN 13: 978-3-9804617-4-0

 

Hundegebell nervt Anwohner

Fehn-Blick befragt Experten - Mai 2007

Hunde, gerade sog. Dauerkläffer, können eine Lärmquelle sein, die zu einer Beeinträchtigung von Lebensqualität und Gesundheit der Anwohner führt.

Richard Dorn, Präsident Haus & Grund Deutschland: "Sie haben gegen den Störer einen direkten Unterlassungsanspruch, den Sie notfalls auch gerichtlich durchsetzen können. Generell gilt, dass der Hundebesitzer das Tier in der Zeit von 22 bis  8 Uhr in geschlossenen Räumen halten muss, so dass keine Lärmbelästigung entsteht. Natürlich darf er den Hund trotzdem nach 22 Uhr noch ausführen."

Rechtsanwältin Birgit Noack betont, dass es kein Recht auf Lärm, aber wohl ein Recht auf Ruhe gibt: "Diese Interessenabwägung geht auf jeden Fall zu Lasten eines ständig bellenden Hundes (sog. Kläffer)."

Bisher orientieren sich alle Gerichte an den abendlichen, nächtlichen und morgendlichen Ruhezeiten von 19 bis 8 Uhr und der üblichen Mittagsruhe von 12 - 15 Uhr, die als "bellfreie Zeiten" gewertet werden. Auch für Wachhunde gibt es keine Bellfreiheit. Wenn sie im Freien durch ihr Bellen einen Anwohner stören, müssen sie im Haus gehalten werden.

Es sei noch darauf hingewiesen, dass diese Regelungen  für "Dauerkläffer" gelten!